Preise, die den Markt sprengen: Der wohl größte Schock für die etablierten Player sind Temu Preise. Im Schnitt sind die Produkte auf Temu rund 50 % günstiger als bei Amazon. In einer Zeit, in der Konsumenten immer preisbewusster werden, ist das eine schmerzhafte Herausforderung für die Wettbewerber. Temu schafft es, hochwertige Produkte zu Tiefstpreisen anzubieten, was selbst für die Preiskämpfer Amazon und Walmart schwer nachzuvollziehen ist.
Doch Temu verlässt sich nicht nur auf günstige Preise. Große In-App-Rabattkampagnen sorgen dafür, dass die Konversionsraten außergewöhnlich hoch sind – bei rund 10 %, während der Branchendurchschnitt nur bei etwa 2 % liegt. Das bedeutet, dass Temu nicht nur viele potenzielle Kunden anzieht, sondern sie auch mit beeindruckender Effektivität zum Kauf bewegt.
Social-Referral-System: Das Netzwerk ist der Schlüssel
Was Temu jedoch wirklich gefährlich macht, ist sein cleveres Social-Referral-System. Hier werden Kunden aktiv ermutigt, die Plattform an Freunde und Bekannte weiterzuempfehlen. Diese Art von „viralem Wachstum“ funktioniert besonders gut bei jüngeren, digital-affinen Nutzern, die bereit sind, ihre Entdeckungen in sozialen Netzwerken zu teilen. Dadurch wächst Temu ohne teure Werbekampagnen – es setzt einfach auf die Macht der sozialen Netzwerke.
Dieses Social-Referral-System sorgt dafür, dass Temu ständig neue Nutzer gewinnt, ohne dafür Unsummen in klassische Marketingkanäle investieren zu müssen. Diese Strategie stellt für Amazon und Walmart eine ernsthafte Bedrohung dar, da sie für ihr Wachstum immer noch stark auf traditionelle und kostspielige Werbeformen angewiesen sind.
Warum Amazon und Walmart sich sorgen müssen
Temus Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer gut durchdachten Strategie, die genau dort ansetzt, wo Amazon und Walmart verwundbar sind: Preis und Kundenbindung durch soziale Interaktionen. Beide Unternehmen haben riesige Netzwerke und umfangreiche Ressourcen, aber sie kämpfen in einem anderen Preissegment und sind bei der Ansprache jüngerer Zielgruppen nicht so agil wie Temu.
Hinzu kommt, dass Amazon und Walmart trotz ihrer Dominanz im E-Commerce-Markt keine wirklich disruptive Social-Commerce-Strategie entwickelt haben, die mit Temus Referral-System vergleichbar wäre. Temu zeigt, dass moderne Konsumenten nicht nur nach dem besten Preis suchen, sondern auch nach einer interaktiven und sozialen Einkaufserfahrung, die sie mit ihrem Netzwerk teilen können. Diese Lücke im Markt nutzt Temu gnadenlos aus.
Die Zukunft: Eine neue Bedrohung für die Big Player
Temu stellt eine wachsende Bedrohung für Amazon und Walmart dar, weil es nicht nur günstiger ist, sondern auch schneller wächst, indem es soziale Interaktionen als Teil der Kaufentscheidung integriert. Sollte Temu es schaffen, diese Dynamik beizubehalten, könnte es noch mehr Marktanteile von den Giganten abknabbern.
Für Amazon und Walmart bedeutet das, dass sie gezwungen sind, ihre Strategien zu überdenken. Insbesondere müssen sie sich fragen, wie sie ihre eigene Social-Commerce-Strategie entwickeln oder erweitern können, um den wachsenden Einfluss von Plattformen wie Temu zu bekämpfen. Denn eines ist klar: In der neuen Welt des Social Commerce reicht es nicht mehr aus, nur ein breites Sortiment und schnelle Lieferzeiten anzubieten – der Preis und das soziale Erlebnis sind die neuen Königsdisziplinen.
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Fazit: Temu – Die stille Revolution im E-Commerce
Temu hat es geschafft, die Regeln des E-Commerce neu zu schreiben. Mit einem auf den ersten Blick simplen, aber äußerst wirkungsvollen Modell setzt es Amazon und Walmart unter Druck. Günstigere Preise und eine wachsende Kundenschar, die sich über soziale Netzwerke ständig erweitert, machen Temu zu einem ernstzunehmenden Gegner. Ob Amazon und Walmart diese Herausforderung meistern, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Temu hat gezeigt, dass selbst die größten Giganten nicht unangreifbar sind.
Temu unter Druck – wie die EU versucht die Kontrolle zu behalten