Alibaba ermöglicht dir eine effiziente Selektion der besten Lieferanten. Hier verrate ich dir meine ganz persönlichen „best practice“ Strategien und Ideen.
Transkription
Lieferanten-Suche auf Alibaba
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von AMZPro. Mein Name ist Jens Lindner und ich werde heute euch ein bisschen was erzählen über Factoring, Sourcing. Wie finde ich die richtige Factory für mein Produkt? Gerade im Bereich von OEM ist es sehr, sehr wichtig, sich mit Factories auseinander zu setzen, die möglicherweise aus China oder aus Nahost kommen. Und hier ist eigentlich die Challenge: wie finde ich die richtige Fabrik für mein Produkt und kann sicher sein, ich bekomme auch das, was ich bezahlt habe.
Die beste, oder nein, nicht die beste, aber eine der guten Plattformen ist beispielsweise Alibaba. Ich wähle oft Alibaba, weil dort habe ich eine gewisse Filtermöglichkeit, die mir ein bisschen hilft, die Guten von den Schlechten zu trennen. Ich beginne mal mit einer Suche – ich gebe mein Keyword bei Alibaba ein, ganz normal, eben beispielsweise Wine Opener und dann habe ich auf der linken Seite unten drei Punkte, die ich an-checken kann.Das ist einmal die Trade Assurance.
Die Trade Assurance ist soviel wie ein Treuhandkonto. Ich überweise das Geld, also den Kaufbetrag überweise ich auf das Treuhandkonto von Alibaba. Die Factory produziert mein Produkt, schickt es dann zu mir und erst dann, wenn ich den Empfang und die Richtigkeit der Produkte bestätige, überweist Alibaba das Geld von dem Treuhandkonto auf das Konto der Factory.
Für beide Seiten also eine gewisse Art von Sicherheit.Der nächste Punkt ist der Gold Supplier Status. Gold Supplier ist so eine Art Gold Membership, den man bei Alibaba abschließen kann als Factory. Kostet relativ viel Geld, ich glaube es liegt irgendwo so zwischen zwei-, dreitausend US-Dollar per Jahr und man dann sich sicher sein, dass sich nur Fabriken das leisten, die auch einen gewissen Background haben.
Betrüger findet man hier eigentlich weniger, weil an den Gold Supplier Status ist noch eine gewisse Prüfung von Alibaba angehängt und daher würden die dann sofort bei der Prüfung herausfallen. Eine weitere wichtige Zahl ist bei dem Gold Supplier Status die Mitgliedschaftsjahre.
Wie lange ist das Unternehmen bereits Gold Supplier Mitglied? Daraus kann man erkennen, wie erfahren ist die Fabrik eigentlich? Und wir alle wissen, wie erfahrener eine asiatische Fabrik ist, desto eher kriegt man dann auch ein Qualitätsprodukt und hat weniger Probleme bei dem Bestellprozess. Ich versuche immer, Factories zu finden, die so ab drei bis vier Jahre im Geschäft sind.
Die, die ein Jahr im Geschäft sind, kann man natürlich auch testen, man sollte aber hier ganz besonderen Wert darauf legen, vorher einmal eine Factory Audit zu machen. Das kommt als späteres Video, ich werde es dann hier verlinken. Eigentlich mache ich dann sogar eine doppelte Qualitätskontrolle, ich lasse dann die Produkte während der Produktion testen und natürlich die Endkontrolle vor dem Verschiffen.
In dem Ergebnis, was du bei Alibaba sehen kannst, nachdem du deinen Suchbegriff eingegeben hast, hast du die Preise. Die Preise, die haben so eine Spanne von 100 %, von 10 bis 20 Euro beispielsweise, oder auch von 100 bis 200 Euro. Ihr werdet nicht den günstigen Preis kriegen, aber ihr müsst auch nicht den Teuersten bezahlen.
Ihr liegt irgendwo zwischen 70 bis 90 % vom teuersten Preis. Daher schaut euch die Preise an, in welcher Range die liegen, und könnt dann entscheiden. Wenn ich jetzt 70 % oder 90 % vom Maximalbetrag bezahlen müsste, würde das noch in meine Kalkulation passen oder wäre das schon dann etwas zu hoch? Ihr müsst diesen Preis auf jeden Fall auch kombinieren mit der MOQ, also der Mindestbestellmenge, die der Lieferant von euch erwartet.
Oftmals ist es so: der Preis ist günstig von dem Produkt, aber die MOQ ist exorbitant hoch oder andersherum, geringe MOQ, relativ hoher Einzelpreis. Versucht, einen Mittelweg zu finden, der, der euch nicht weh tut, der euch vielleicht noch ein bisschen Profit bringt und schaut, dass ihr dort die Lieferanten findet, die das dann darstellen können, beziehungsweise, die euch das zu diesem Preis liefern können.
Wenn alle Parameter passen, die MOQ ist für euch okay, mit dem Preis könnt ihr leben und auch der Gold Supplier Status hat eine Größe von über ein oder zwei, dann solltet ihr euch die Homepage, die Alibaba Homepage von der Fabrik anschauen. Die Alibaba Homepage, die findet man mit Name der Fabrik Punkt Alibaba Punkt com. Und dann gibt es noch ganz viel weitere, wichtige Informationen, die ihr euch auf jeden Fall anschauen solltet.
Zum einen ist das die Anzahl der Mitarbeiter. Habt ihr eine Fabrik, die fünfzig Mitarbeiter dort ausgibt, ist es eine relativ kleine Fabrik. Habt ihr eine Fabrik, die über tausend dort ausgibt, habt ihr eine relativ große Fabrik. Und alles, was dazwischen ist, dann entsprechend abgestuft. Die Zahl, die dort genannt wird, ist nicht die richtige Zahl.
Das ist die maximale Zahl, die diese Firma an Mitarbeitern beherbergen könnte. Je nach Saison, Produkt oder auch je nach Jahreszeit kann diese Zahl schwanken von ich sag mal zwischen 100 und 20 %. Wenn also eine Fabrik behauptet, sie hätte 100 Mitarbeiter und es ist gerade Hochsaison, dann kann die Zahl stimmen. Wenn nicht Hochsaison ist, Nebensaison, dann wird die Zahl wahrscheinlich so irgendwas zwischen 30 und 50 % liegen respektive 30 bis 50 Mitarbeiter, die da vor Ort tatsächlich werkeln.
Aber als Indikator – wie groß ist das Unternehmen eigentlich – und kann das Unternehmen die Menge, die ich eigentlich erwarte, liefern, ist es eigentlich ideal geeignet.Wichtig für euch ist auch noch, wenn ihr im Bereich Private Label unterwegs seid, dass ihr darauf achtet, dass diese Fabrik OEM-Service anbietet. OEM ist die englische Abkürzung für Original Equipment Manufacturer, das heißt, die Fabrik produziert für euch einen Artikel, den die Fabrik aber nicht selber verkaufen wird, sollte, darf.
Im Normalfall heißt das soviel wie die bauen euer Logo dran, die drucken euer Logo auf das Produkt. Ihr hab eine customized Verpackung, eigene Bedienungsanleitung und möglicherweise noch andere, zusätzliche Features wie Barcodes, die dort eingefügt werden.Gut zu wissen ist auch, welche Zertifikate und Lizenzen eine Fabrik hat. Da achten eben häufig die Meisten am Anfang nicht drauf.
Gibt es eine CE Lizenz? Von wem wird die CE Lizenz ausgestellt? Wenn wir im Elektronikbereich unterwegs sind, ganz, ganz wichtig. Und auch im Bereich der Bluetooth-Lizenzen. Ganz viele Fabriken produzieren zwar Bluetooth-Produkte, Bluetooth-Lautsprecher, Headsets, was auch immer, haben aber nicht die Lizenz dafür. Eine chinesische Fabrik hat bei der Produktion damit weniger Probleme.
Die Probleme beginnen dann in Deutschland, in Europa, am Hafen, beim Import. Dort kann es dann zu sehr, sehr bösen Überraschungen kommen. Daher ist hier die Überprüfung ganz, ganz wichtig.Wenn auch diese Parameter euch zufriedenstellen, erst dann stellt eine Anfrage. Verschwendet nicht vorher eure Zeit und fragt Hunderttausende von Lieferanten an, das macht A keinen Spaß und ihr kommt mit der Wust an Antworten einfach nicht effektiv weiter.
Fragt in der E-Mail nach der MOQ, nach dem Preis, nach den Lizenzen und nach der Lieferzeit. Ihr solltet euch auf jeden Fall aber auch vorstellen. Es reicht nicht für das Höflichkeitsgefühl eines Chinesen, wenn ihr schreibt: Hey, gib mir mal den Preis für das Produkt. Das ist A unhöflich und B werdet ihr in den seltensten Fällen eine vernünftige Antwort bekommen.
Stellt euch vor, sagt, wer ihr seid, was ihr macht, wo ihr verkauft, also auf welchen Märkten ihr unterwegs seid und stellt dann die Fragen, die das Produkt betreffen. Mit freundlichen Grüßen und dann eure Unterschrift. Es ist immer gut, wenn der CEO oder der Geschäftsführer selber schreibt, das ist für die Chinesen oftmals eine Ehre, direkt von dem Chef kontaktiert zu werden.
Ihr könnt natürlich dann, wenn ihr euch ganz sicher sein wollt, euch diese Zertifikate, von denen ich vorhin gesprochen habe, nochmal per E-Mail zukommen lassen.Nachdem ihr die E-Mails versendet habt, werdet ihr innerhalb von 2, bis 2 Tagen Antworten bekommen, möglicherweise mit Rückfragen, möglicherweise mit der Anfrage: Vielen Dank für Ihre Anfrage, wir würden Ihnen gerne unser Produkt anbieten, am besten diskutieren wir über Skype.
Also Skype ist zwar nice und eine der direktesten Kommunikationsformen, aber wenn man tatsächlich Chinesen in die Skype-Konferenz einlädt, kann das immens viel Zeit kosten. Dann hat man dann plötzlich Wochenend-Wünsche, auf die man natürlich höflicherweise reagiert, dann wird man ständig gefragt wie geht es dir, willst du nicht bestellen. Das alles kostet Zeit.
Ich habe das am Anfang gemacht und mache es jetzt nicht mehr. Kein neuer Supplier von mir bekommt meine Skype-Adresse. Wenn sie danach fragen, sage ich höflich: sorry, ich benutze Skype nicht für den professionellen Bereich, daher bitte auf E-Mail-Basis weiterkommunizieren.
E-Mail ist auch nicht so flüchtig und ihr habt dann auch den Verlauf, den ihr dann auch für längere Zeit habt, um dann Vereinbarungen nochmals nachlesen zu können, macht sich E-Mail deutlich besser und aus meiner Sicht auch deutlich professioneller.
Das war es, was zu der Lieferanten-Suche auf Alibaba zu sagen ist. Ich glaube, dass es da noch ganz, ganz viele Sachen gibt, die man besprechen kann, zu allen Themen werde ich versuchen, auch Videos zu machen, die ich dann hier unten alle verlinke. Wenn ihr regelmäßig alle News haben wollt, dann abonniert den Kanal hier oder hier, je nachdem welches Device ihr habt, und ihr werdet automatisch informiert für die nächsten Videos. Vielen Dank, macht es gut, tschüss.